Meine Kameraden!
Ihr seid viele Hunderte von Kilometer marschiert und seid durch deutsche Dörfer und Städte gezogen, bis ihr schließlich in Nürnberg am Reichsparteitag am Führer vorbeimarschieren konntet. Dort habt ihr ihm ins Auges sehen können und habt mit euren Blicken ein Gelöbnis abgelegt, und der Führer hat dieses Gelöbnis verstanden. Und dann habt ihr das große Glück gehabt, wiederum ein paar Tage später im Stadion zu Nürnberg inmitten der Abordnungen der Hitler-Jugend aus allen Teilen des Reiches beim Appell vom Führer ihn wiederum zu sehen und zu grüßen. Dann habt ihr auch die Worte vernommen, die er in dieser für die Jugend so bedeutungsvollen Stunde an euch und an die ganz junge Generation unseres Volkes richtete.
Nun, meine Kameraden, seid ihr zum Abschluß eures Marsches hierher gekommen. Warum wird die Jugend des Führers jedes Jahr hierher geführt? Warum schließt dieser gewaltige Bekenntnismarsch des jungen Deutschlands hier in Landsberg, im Hofe einer Festung?
Meine Kameraden! Es gibt zwei Gründe, weshalb ich es für meine Pflicht halte, Jahr für Jahr die Abordnung der deutschen Jugend gerade hierherzuführen:
Erstens: Es ist die Kraft, die die Niederlage überwindet, die sich hier uns offenbart; und diese Kraft suchen wir. Und zweitens: Es soll Jahr für Jahr immer wieder der Jugend unseres Volkes hier klargemacht werden, daß es einst in unserem Volke möglich war, daß Deutschlands größter Sohn hier in Gefangenschaft saß. Es darf in diesem Volke nie vergessen werden und in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten soll immer wieder die Jugend unseres Volkes hier stehen und erkennen, daß ein Adolf Hitler, der Mann, der unserem Volk im Reichsparteitag die gewaltige Demonstration der in ihm lebenden Macht, Größe und Kraft schenkte, zuerst ein Landsberg erleben mußte, bevor er dieses Nürnberg, das ihr, meine Kameraden, miterlebt habt, gestalten konnte.
Darum schließt der Marsch der Jugend an dieser Stätte und in dieser Stadt! Es sind in Deutschland gewaltige Bauten aufgerichtet worden. Die nationalsozialistische Bewegung hat als Ausdruck ihrer Kraft gewaltige Gebäude aufgeführt, gewaltige Räume geschaffen. Ich aber glaube, meine Kameraden, daß es keinen Raum in Deutschland gibt, der ein tieferes Symbol ist für die Größe und Kraft unserer Weltanschauung, als diese kleine Zelle, die ihr mit eueren eigenen Augen sehen werdet. Hier wirkte ein Mann, der härter war als sein Schicksal, und hier, meine Kameraden, sollt ihr alle nicht nur für eure Gemeinschaft und für die Gemeinschaft unseres Volkes, sondern auch für euch selbst und für euer privates Dasein Konsequenzen ziehen.
Ihr sollt, wenn ihr in diese Zelle hineingeht, daran denken, daß in ihr der Führer der deutschen Nation die Stunden der Selbstbesinnung gewann, die ihm die Kraft gaben, das Werk zu vollbringen, dessen ihr nun teilhaftig seid. Mögt ihr daraus auch für euch die Lehre ziehen, daß jeder von euch einmal im Leben zu Stunden der Selbstbesinnung kommen muß, um sich darin klar zu werden über die Pflichten, die ihm sein Volk auferlegt, und über die Arbeit, die er für dieses Volk zu erfüllen hat. Ihr wißt, wir sind groß und stark in unserer Gemeinschaft. Aber vergessen wir nicht, meine Kameraden, daß wir auch in dieser Gemeinschaft die Fähigkeit uns erhalten müssen, die Einsamkeit zu suchen und in der Einsamkeit die großen Gedanken für diese Gemeinschaft denken zu können. Auch aus diesem Grund habe ich euch hierher geführt. Der Führer gab uns aus der Einsamkeit dieser Zelle heraus einst das Buch, das seine Gemeinschaft schuf. Ihr könnt es euch in diesen Tagen nicht vorstellen, was dieses Buch einst für uns bedeutete! Wir waren im ganzen weiten deutschen Reich verstreut, war es als Jugendführer, als politische Leiter, als Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung. Wir standen damals einsam mit unseren kleinen Gruppen im Kampf gegen eine Mitwelt, die nicht einmal unsere Symbole kannte. Da erhielten wir aus dieser Zelle heraus das Werk, das für uns zur Bibel unseres Glaubens wurde. Dieses Werk haben wir in unser Herz aufgenommen, es hat uns beredt gemacht, wir haben mit ihm die geistigen Waffen erhalten, mit denen wir die großen entscheidenden Schlachten des Nationalsozialismus schlagen konnten. So sollt ihr nun in diesen Tagen dieses Werk empfangen und sollt genau so wie wir einst fühlen, sollt euch fühlen als die Menschen, denen die Aufgabe gestellt ist, die Gedanken dieses Werkes zu erkämpfen und durchzusetzen. Ihr sollt in eurem ganzen künftigen Leben dieses Buch des Führers, dieses Buch „Mein Kampf“ mit euch führen und ihr sollt in allen guten und vor allem in bösen Tagen eures Daseins aus diesem Buch die Kraft gewinnen, euren Kampf, den Kampf des deutschen Volkes, den Kampf der jungen Generation und des Deutschlands der Zukunft zu führen.