Hermann Zwi Kratz wird 1924 in der Stadt Chust (heutige Ukraine) geboren. Dort verlebt er seine Kindheit. 1940 darf er als Jude nicht mehr am Schulbesuch teilnehmen. Das gutgehende Geschäft (Handelsvertretung für Singer-Nähmaschinen) seiner Eltern wird 1941 geschlossen und der damals 16jährige Hermann muß als Holzarbeiter für die Existenz der Familie sorgen.
Im April 1944 werden alle Juden von Chust ins Ghetto zwangsumgesiedelt. Am 26.Mai 1944 wird er zusammen mit den Eltern und seinen drei Brüdern nach Auschwitz deportiert. Dort sieht er die Mutter und seine Brüder das letzte Mal. Nur sein Vater (55 Jahre) und er überleben die Selektionen. Als bei einem Zählappell Bauarbeiter gesucht werden, melden sich die beiden. Sie werden nach Warschau transportiert, wo sie zusammen mit Tausenden KZ-Häftlingen Zwangsarbeit leisten und die Reste des Warschauer Ghettos abbrechen müssen.
Als im Juni 1944 Warschau von den russischen Streitkräften bombardiert wird, werden die KZ-Häftlinge erneut verschleppt. Eingepfercht in einem Viehwaggon erreicht Hermann und sein Vater nach einer Fahrt von zehn Tagen Dachau. Von dort geht es weiter in das KZ-Kommando Kaufering VII. Dort stirbt sein Vater wenige Wochen später in seinen Armen an Typhus. Er steckt sich an, übersteht die Seuche und wird im April 1945 ins KZ-Kommando Kaufering IV verlegt. Dieses Lager wird Ende April 1945 liquidiert. Hermann wird mit anderen, noch gehfähigen KZ-Häftlingen, von der SS in Richtung Dachau getrieben. Die Marschkolonne schleppt sich bis Allach, wo Hermann Kratz schließlich von US-Truppen befreit wird.
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