Die Geschichte der Stadt Landsberg während des 20. Jahrhunderts ist weit mehr als die Geschichte einer deutschen Stadt. Die besondere Rolle, die Landsberg in der Geschichte des Nationalsozialismus und dessen Folgen in der Zeit von 1923 bis 1958 spielte, ließ Landsberg in den Fokus der Deutschen Geschichte und in die Geschichtsbücher geraten.
In Landsberg verfaßte Adolf Hitler während seiner Festungshaft 1923/1924 „Mein Kampf“.
Ab 1933 präsentiert sich Landsberg als „Hitlerstadt“ und „Stadt des Führers“ Die ehemalige Hitlerzelle wird zur nationalsozialistischen Pilgerstätte. 1937 wird die Stadt offiziell zur „Stadt der Jugend“. Abordnungen der Hitlerjugend marschieren im Anschluß an die Reichsparteitage 1937 und 1938 von Nürnberg nach Landsberg zur Abschlußkundgebung des „Bekenntnismarsches der Deutschen Jugend“.
Unweit des Ortes wo Hitler 1923/1924 seine Doktrin des Rassenwahnes verfaßte, wurde seine verbrecherische pervertierten Theorien zur schrecklichen Realität. In elf Konzentrationslagern des Konzentrationslagerkomplexes Kaufering wurde die Arbeitskraft von 23 000 überwiegend jüdischen KZ-Häftlingen systhematisch ausgebeutet. Die KZ-Häftlinge selbst bezeichneten die Lager als „kalte Krematorien“. 6334 KZ-Häftlinge wurden in Massengräbern um Kaufering und Landsberg verscharrt.
Viele der in der amerikanischen Zone verhafteten Kriegsverbrecher sollten im Gefängnis in Landsberg für ihre Taten büßen. Im selben Gefängnis, in dem Hitler die Ideologien des Nationalsozialismus zu Papier brachte, errichteten die Amerikaner das Kriegsverbrechergefängnis Nr. 1. Bis 7. Juni 1951 wurden hier 248 Kriegsverbrecher, darunter Oswald Pohl, Otto Ohlendorf und Paul Blobl hingerichtet.
Nach der Befreiung der Konzentrationslager entstand 1945 in Landsberg eines der größten DP-Lager (dispalced persons camp).
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