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Modul A: Historische Anlage „Europäische Holocaustgedenkstätte“
Sechs KZ-Tonröhrenbauwerke, davon drei KZ-Häftlingsunterkünfte des Frauenlagers. Fundamente verschiedener Funktionsbaracken, gut erhaltenes Kanalsystem, Reste von KZ-Erdhütten (OT-Feldbaracken).
Auf der Grundlage einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2011 werden in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege die drei noch intakten Tonröhrenbauwerke konserviert und für die nächste Generation erhalten. Im August 2012 wurden Sicherungsgerüste eingebaut. Die Konservierungsmaßnahmen begannen im Jahr 2013.
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Modul B: städtischer Teil des ehemaligen KZ-Lagers Kaufering VII
Der östliche Teil des ehemaligen KZ-Lagers Kaufering VII wurde nach dem Krieg zum größten Teil mit pechhaltigem Asphalt-Straßenaufbruch (PAK) verfüllt. Nach Begutachtung durch Umweltingenieure könnte durch geeignete Folienabdeckungen der Untergrund gegen Ausschwemmungen von PAK gesichert und das Gelände nach Humusaufschüttungen landschaftsplanerisch gestaltet werden. Dadurch wird die Dimension des Lagers sichtbar. In diesem Bereich könnten Orte der „Begegnung und Information“ geschaffen werden, die von Besuchergruppen genutzt werden können.
Unter dem Straßenaushub befinden sich (soweit nicht durch die Verfüllung zerstört) Fundamentreste verschiedener Lagergebäude. Diese könnten nach Bedarf und finanziellen Möglichkeiten entsprechend umweltgerecht saniert und Besuchern sichtbar gemacht werden.
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Modul C: Totenbunker
Der sogenannte Totenbunker liegt außerhalb des ursprünglichen Lagerbereiches des KZ-Lagers Kaufering VII. Der Totenbunker wurde in Tonröhrenbauweise errichtet und ist heute eine Ruine.
Nach der Aussage ehemaliger KZ-Häftlinge wurde dieses Bauwerk als „Leichenhaus“ genutzt. Den Toten wurden dort die Goldzähne herausgebrochen, gesammelt und nach Dachau abgegeben.
Von hier wurden die Toten durch Totenkommandos zu den Massengräbern im Westen des Lagers gebracht (heute KZ-Friedhof: Modul F).
Der Totenbunker hat bis heute bei vielen Überlebenden eine große emotionale Bedeutung.
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Modul D: Gebäudereste, Fundamente der Baracken der Wachmannschaften, Lagerstraße
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Westlich und östlich der Lagerstraße befanden sich die Baracken der Wachmannschaften des KZ-Lagers Kaufering VII. In der Nachkriegszeit (Bezeichnung Lager Hamburg) wurden diese Baracken von Flüchtlingen und Vertriebenen bewohnt.
Bis heute sind Gebäudereste, Fundamente und Bodenplatten erhalten
geblieben. Diese können in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege freigelegt und zusammen mit den Resten der
Original-Lagerstraße in das Gedenkstättenkonzept integriert werden.
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Modul E: Gedenkbereich u.a. mit den Gedenksteinen von zehn Staatsoberhäuptern
Der Vorbesitzer der Europäischen Holocaustgedenkstätte, die „Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert“, ist erstmals im Jahr 1993 an europäische Staatsoberhäupter mit der Bitte herangetreten, im Gedenken an die Opfer aus dem jeweiligen Land einen Gedenkstein zu stiften. Im Laufe der Zeit entstand ein Europäisches Denkmalensemble gegen Totalitarismus und Gewalt, welches die europäische Dimension des Holocaust deutlich macht.
Jeder einzelne der Gedenksteine erinnert an die deportierten und ermordeten Juden aus dem jeweiligen Heimatland und beschreibt auf seine Weise die Bedeutung der Erinnerung an den Verlust des jüdischen Teils der jeweiligen Nation.
So könnte direkt neben dem historischen Gelände des ehemaligen KZ-Lagers Kaufering VII (Modul A) ein Flächendenkmal, als ein Ort der Erinnerung, an dem der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus im KZ-Lagerkomplex Kaufering/Landsberg gedacht wird, gestaltet werden.
Als Alternative kann dieses Grundstück auch als Standort 2 für das Dokumentationszentrum dienen.
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Modul F: KZ-Friedhof und Massengräber
Im jüdischen KZ-Friedhof (im Westen des KZ-Lagers Kaufering VII) wurden von 1944 bis 1945 jüdische KZ-Häftlinge des KZ-Kommandos Kaufering VII in Massengräbern vergraben. Die Massengräber, aber auch einige individuelle Grabstätten, sind bis heute erhalten geblieben.
Der Friedhof (zwei Teile) wurde in den 50iger Jahren angelegt und ist mit niedrigen, massiven Mauern umgeben.
Der KZ-Friedhof mit den Massengräbern könnte über einen Waldweg an den Gedenkbereich (Modul E) angegliedert werden. Der Friedhof kann dann in ca. 10 - 15 Minuten von Besuchern zu Fuß erreicht werden.
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Modul G: „Weg der Menschenwürde und Menschenrechte“
Dieser Weg mit seinen Gestaltungselementen erinnert an die menschlichen Abgründe und Verbrechen im KZ-Lagerkomplex Kaufering / Landsberg, er erinnert an ihre Anfänge mit Hass, Vorurteilen und Antisemitismus und schließlich an den tausendfachen Judenmord im Holocaust. Er erinnert daran, dass im Nationalsozialismus dem Individuum der Achtungsanspruch auf Würde und Menschenrechte vom Gemeinwesen versagt wurde.
Er ist ein Ort des Nachdenkens über die Verbrechen der Vergangenheit, die Werte unserer Gegenwart und unserer Zukunft und eröffnet dem Besucher Erkenntnisse über die Kostbarkeit des demokratischen Rechtsstaats und die Achtung der Menschenwürde.
Am Ende des Rundgangs und der Auseinandersetzung des Besuchers mit der Geschichte (Dokumentationszentrum, die Module mit den historischen Relikten, die Module des Gedenkens und Erinnerns) wird dem Besucher deutlich, warum Menschenwürde und Menschenrechte heute als unveräußerliche Rechte über der Verfassung und über den Gesetzen eines jeden demokratischen Staates und freiheitlichen Gemeinwesens stehen.
Über den Weg der Menschenwürde und Menschenrechte gelangt der Besucher zurück zu den Parkplätzen vor dem Dokumentationszentrum.
© 2012
Manfred Deiler, Landsberg am Lech
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